Bikeweekend 2025 – Trails und Tiefenmeter mit Ridelaval
Pünktlich um zehn Uhr und voller Vorfreude traf sich eine Gruppe gut gelaunter Biker am Freitagmorgen vor der katholischen Kirche in Steckborn zum Start des Bikeweekends 2025. Zwei Transporter – darunter ein gespendeter VW-Bus von Staub Heizungen – brachten die Teilnehmenden samt Bikes via Klosters und Ofenpass ins Val Müstair. Die erste Stärkung gab es im Restaurant Bödeli, bevor Nicole von Ridelaval ab der Passhöhe zur Auftaktrunde aufrief. Es folgte ein erstes Einrollen über die grüne Skipiste, zweimal leicht bergauf durch den Nadelwald, vorbei an einer kühlen Quelle und über weitläufige Wiesen – bei frischen zehn Grad.
Auf dem Weg ins Valpaschun kam es kurz zur Diskussion: vor oder zurück? Auf einer Kuhweide stand ein Stier, der für zusätzliche Spannung sorgte. Der schwarze Valpaschun-Trail forderte danach volle Konzentration – insbesondere an der Stelle, an der man besser nicht rechts absteigt. Der anschliessende Bachtrail bei Ruinas rundete den Tag stimmungsvoll ab. Im Hotel Alpina warteten ein Apéro und ein feines Dreigangmenü mit Schnitzel Pizzaiolo, Risotto, Gemüse, Salat und Mascarpone-Himbeercreme. Die Nachtruhe genossen alle in Einzel- und Doppelzimmern.
Am Samstag folgte nach einem reichhaltigen Frühstück die Einteilung in zwei Gruppen: Schmetterlinge und Räupli – wie bei der Anmeldung gewünscht. Die Schmetterlinge starteten mit der noch geheimen Aventir Blind Stage, einer traversierenden Passage mit kühler Morgenluft und herrlicher Abfahrt. Nach der individuell gestalteten Mittagspause – die Schmetterlinge genossen sie beim Bäcker Bott in Müstair – folgte der sogenannte „Cremeschnitten-Trail“ zum Verdauen. Am Nachmittag führte eine geschickte Route über die Trails Homm, Dalcape – was auf Rätoromanisch „Mann mit Hut“ bedeutet, wie eine geschnitzte Holzfigur am Eingang zeigt – sowie Plazzöl und Uad Ars. Auf dem hübschen und sonnigen Camping Muglin vereinten sich beide Gruppen zum verdienten, meist alkoholfreien Afterbike-Bier. Der kurze Ride zurück ins Nachbardorf beendete einen intensiven Tag.
Die Bilanz: rund 1625 Höhenmeter, 35 Kilometer, vier Stunden Fahrzeit, vier Shuttle-Transporte und etwa 2500 Tiefenmeter. Die Trails reichten von grün bis schwarz, führten über Wiesenpfade, Nadelwald, verblockte Steinstücke, steile Abfahrten, enge Haarnadelkurven und flowige Passagen – fahrtechnisch war alles dabei. Gesund, zufrieden und angenehm müde genossen wir am Abend eine feine Pizza, Capuns und Bündner Nusstorte in der Pizzeria Balcun At.
Der Sonntag war nochmals ein Höhepunkt. Die Gruppe Schmetterlinge startete erneut um 8.30 Uhr mit dem Shuttle auf den Ofenpass, dicht gefolgt von der Gruppe Räupli, die etwas später an den gleichen Startpunkt gebracht wurde. Oben erwarteten uns leichter Schneefall und feuchte Trails – nicht ganz ungefährlich bei Wurzeln, aber ideal für ein vorsichtiges Einrollen nach zwei fordernden Tagen. Später klarte es auf, und der untere Teil der 24 Kilometer langen Tour bot frühlingshafte Bedingungen, Blumenwiesen und abwechslungsreiche Trails – hochalpin, steinig, stotzig, teils ausgesetzt, aber auch angenehm flowig.
Vor dem Mittag folgte noch ein Zusatztrail ab halber Höhe des Umbrailpasses – ein echtes Highlight mit Schneefeld am Einstieg und einem roten, steilen Dampfhammer-Trail quer zu den Höhenlinien bergab. Das Mittagessen im Hotel Central in Valchava war eine willkommene Pause mit hausgemachten Capuns, Knödeln und Teigwaren. Danach stand der letzte Aufstieg an – inklusive Schiebepassage am Schluss – gefolgt von einem technisch anspruchsvollen, langen und steilen Trail zurück ins Tal.
Insgesamt wurden auch am dritten Tag nochmals rund 1450 Höhenmeter und 35 Kilometer pedaliert. Viele weitere Tiefenmeter forderten das fahrtechnische Können bis zum Schluss. Um 16 Uhr verluden wir die Bikes und traten die Rückfahrt via Ofenpass und Autoverlad Zernez ins Prättigau an.